Indem Kindern in ihrem bildungsbenachteiligten familiären Umfeld von speziell geschulten ehrenamtlichen Vorlesern vorgelesen wird, sollen vor allem die Eltern erreicht werden, um damit deren Bildungsmotivation zu stärken und sie im Sinne einer „Hilfe zur Selbsthilfe“ in ihrer Verantwortung für ihre Kinder zu stärken.
Da die Vorleser ausschließlich auf Einladung der Eltern in die Familien kommen, ermöglicht dieser auf Freiwilligkeit beruhende Kontakt ein stabiles Vertrauensverhältnis, das die Weitervermittlung an familienunterstützende Einrichtungen und die enge Anbindung an die Bildungsinstitutionen ermöglicht.
Die bewusste Koppelung von Bildungs- mit Sozialarbeit und sein literaturtherapeutischer Ansatz machen das Projekt in Deutschland einmalig. Großer Wert wird auf die intensive und qualifizierte Ausbildung der Vorleser gelegt. Diese erhalten außerdem während ihres Einsatzes in den Familien regelmäßige Supervisionen durch erfahrene Familientherapeuten und Elternbegleiter.
Vorlesen in Familien ist ein Projekt der Phantastischen Bibliothek Wetzlar, einer gemeinnützigen Stiftung, die im Bereich Lese-, Sprach- und Literaturförderung unterschiedliche Projekte durchführt. Um Kindern aus bildungsbenachteiligten Familien reale Chancen auf ihrem Bildungsweg zu ermöglichen, fördert die Gölkel Stiftung seit 2014 das Projekt „Vorlesen in Familien“.
Fotos © Phantastische Bibliothek